Es ist bis heute das schwerste Flugzeugunglück auf deutschem Boden: Am 14. August 1972 stürzt eine Interflug-Maschine in Königs Wusterhausen bei Berlin ab. Alle 156 Insassen sterben. Durch Glück und wohl auch Geschick der Piloten können Opfer am Boden vermieden werden. Die Ilyushin Il-62 sollte eigentlich Urlauber nach Bulgarien ans Schwarze Meer fliegen. Doch schon kurz nach dem Start treten Steuerungsprobleme auf. Die Cockpitbesatzung kann zunächst nicht ahnen, dass sie, die restliche Crew und die Passagiere des Jets in einer lebensgefährlichen Lage sind. Im Heck des damals sehr modernen Fliegers bahnt sich eine Katastrophe an.
Die Folge bei Spotify hören: https://open.spotify.com/episode/6GbGnxcstlW3T7Qap7Ww0k?si=636f9ddc11aa4825
Die Folge bei Apple Podcasts hören: https://podcasts.apple.com/us/podcast/interflug-if-450-die-katastrophe-von-k%C3%B6nigs-wusterhausen/id1585512535
50 Jahre nach dem Unglück von Königs Wusterhausen haben die Flugforensiker Benjamin Denes und Andreas Spaeth mit vielen Zeitzeugen gesprochen. Mit Christa Mertin, die damals ihre Eltern verloren hat. Mit Wolfgang Krüger, der als einer der ersten Feuerwehrleute den blanken Horror an der Absturzstelle ansehen musste. Mit den Interflug-Veteranen Wolfgang Katzer, Heinz-Dieter Kallbach und Horst Boguslawski, die noch ganz genaue Erinnerungen an die Il-62 und jenen 14. August 1972 haben.
Wir danken Rainer Suckow vom Museum Funkerberg sowie allen Menschen aus Königs Wusterhausen, Senzig und Umgebung, die uns bei der Recherche unterstützt haben. Danke auch an das Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde für die Möglichkeit die Akten der Flugunfall-Untersuchung einzusehen.
Fotos und Hintergrundinformationen zum Absturz von „KW“ gibt es unter anderem auf der von Wolfgang Katzer verwalteten Seite Interflug.biz.
Wir bedanken uns bei unserer Steckbrief-Sprecherin Anne-Katrin Mellmann. Den Trailer zu Flugforensik spricht Bastian Börner.
Musik, die wir in dieser Episode verwendet haben:
deep slow beat von Samuel Francis Johnsson
Freeze Background Ambient Meditation Atmospheric Nature Music von RED productions
Sehr fesselnd ,es gab ja viele Gerüchte um die Ursache erst die Wende macht damit Schluss.
Wenn mann erwähnt man komme aus KW wird man öfter auf dieses Unglück angesprochen.
Ich war mit meinen Eltern und Schwester damals mit dem Boot auf der Dahme bei Wildau unterwegs .Dann gab es einen lauten Knall wie bei einem Gewitter und anschließend sah man die Rauchfahne beim Hafen von KW.
Den Knall hab ich heute noch im Ohr.Bis in die heutige Zeit ist dieses Unglück immer noch da.
In der Nacht vom 14./15.08.1972 gegen 2.00 Uhr wurde uns die Nachricht vom Flugzeugabsturz überbracht. In der Maschine befanden sich meine Schwester und ihr Mann. Es war für meine Eltern und mich unfassbar was da passiert war. Die Beiden hatten 2 Tage zuvor geheiratet und befanden sich auf Hochzeitsreise. Nach der schrecklichen Nachricht hatten wir das Gefühl als würde für uns nie wieder die Sonne scheinen. Wir haben nie erfahren wie es zu dieser Katastrophe kam. Erst nach der Wende erfuhren wir durch das Fernsehen was die Ursache für das Flugzeugunglück war.
Die Tochter eines Bekannten von mir war eines der drei beim Absturz ums Leben gekommenen Kinder.
Die Nachbars-Tochter war ihre beste Freundin, so daß er seiner Tochter erlaubt hatte, gemeinsam mit seiner Nachbarnsfamilie in den Urlaub nach Bulgarien zu fliegen.
Aber trotz der Tragik des Unfalls hat er nie Vorwürfe gegen irgend jemanden derhoben.
Vielen Dank für den sehr berührenden Podcast, die viele Arbeit und den Mut, der Hinterbliebeben, Helfer und Interflug-Kollegen darüber nach so langer Zeit zu sprechen und es erneut aufs Tableau zu bringen! Ich selbst war 9 Jahre alt, als wir davon im Radio, an der Spree beim baden liegend, hörten. Seit dem habe ich mich immer gefragt, wie das passieren konnte. Erst nach der Wende wurde es dokumentarisch aufgearbeitet und hier noch einmal in Erinnerung gerufen. Allein der Gedanke daran, dass die Insassen bis zum Absturz alles miterleben mussten, berührt mich immer wieder. Sehr bitter war die Erkenntnis, dass durch politisches Nichtstun die Ursache unter den Tisch gekehrt wurde. Eine schlimmere Verhöhnung der Opfer, Hinterbliebenen und Beteiligten hätte es nicht geben können.
Meines Erachtens gab es Jahre später einen IL-62 Unfall der polnischen. LOT, der auch mit ähnlichen Technikmängeln in Verbindung stand.
Also nochmals danke und always happy landings und alles Gute!
Danke Jörg, für dein Interesse und das Feedback. Für viele Menschen in KW, aber auch viele Angehörige der Opfer des Fluges IF450 war es ein kleiner Trost, dass anlässlich des 50. Jahrestages so ausführlich und offen über das tragische Unglück berichtet wurde.
Der Kapitän des Flugzeuges Heinz Pfaff , war mein Opa , den ich leider nicht kennen gelernt habe da erst 1979 geboren bin . Danke fürs reinstellen .
Guten Tag, Herr Pfaff.
Würden Sie mich bitte unter (03375) 554212 zurückrufen?
Danke.